Ayaz Jokhio
The Moral Equivalent of War, 2016
Laserschnitt-Drucke
„Geschichte ist nicht ‚gewesen‘. Sie ist.“ William Faulkner
Ayaz Jokhios Arbeit ist nach einem Essay von William James aus dem Jahre 1910 benannt, einem einflussreichen amerikanischen Psychologen und Pädagogen. In seinem Essay Das moralische Äquivalent des Kriegs erörtert James die positiven Auswirkungen von Krieg auf die menschliche Psyche. Er stellt die These auf, Krieg schaffe ein Gefühl der Zugehörigkeit, Identität, Gemeinschaft, Loyalität, Hingabe, Unterstützung, Aktivität und Wachsamkeit; im Krieg bestünden intensivere Ausdrucksmöglichkeiten und die Chance, Mut, Wagemut und andere Fähigkeiten zu entwickeln. Ohne dies näher auszuführen, schlägt James vor, der Mensch bräuchte einen Ersatz für den Krieg, der die gleiche positive psychologische und soziale Wirkung wie dieser hätte – jedoch ohne seine Zerstörungskraft.
Ayaz Jokhios Kombination von Abbildungen aus Krieg und Sport gibt eine mögliche Antwort. Sport erscheint hier als das einzige offensichtliche, moralisch vertretbare Äquivalent zum Krieg, welches den gleichen psychologischen bieten kann.

Ayaz Jokhio, The Moral Equivalent of War (installation view), 2016. Foto / photo: Christoph Assmann

Ayaz Jokhio, The Moral Equivalent of War (detail), 2016. Foto / photo: Christoph Assmann

Ayaz Jokhio, The Moral Equivalent of War (detail), 2016.

Ayaz Jokhio, The Moral Equivalent of War (detail), 2016.

Ayaz Jokhio, The Moral Equivalent of War (detail), 2016.
Ayaz Jokhio (*1978, lebt und arbeitet in Lahore, Pakistan) nutzt in seinen künstlerischen Arbeiten Bilder aus Printmedien und dem Internet sowie Bilder der populären Kultur und seiner eigenen Beobachtungen des heutigen Pakistan. Seine Arbeiten waren in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland zu sehen. Er absolvierte Künstlerresidenzen in der Schweiz, in Deutschland und in Japan. Ayaz Jokhio lehrt an der Mariam Dawood School of Visual Arts and Design, Beaconhouse National University in Lahore.